Eine Geburt gliedert sich immer in drei Abschnitte Öffnungsphase, Austreibungsphase und die Nachgeburtsphase. 1. Eröffnungsphase Diese bekommt man nicht direkt von Anfang an mit. Somit gilt sie nicht als klinisch erfassbar und deshalb kann Sie schätzungsweise zwischen 6- 36 Stunden variieren. Die Hündin wird Hormonell auf die Geburt eingestellt, die Gebärmutter bekommt „Vorwehen“ durch Kontraktionen. Durch diese Kontraktionen kann der Zervixschleim am Muttermund abgehen und macht den Muttermund und den Geburtskanal weich. In dieser Phase zeigen einige Hündinnen ein ruheloses und nervöses Verhalten, welches durch Nestbau und ständiges belecken an der Vulva unterbrochen wird. Hier muss man der Hündinnen ihren Freiraum für ihren Trieb geben und gleichzeitig beruhigend und einfühlsam sein. Hier können Stressfaktoren die Geburt weiter nach hinten schieben. 2. Austreibungsphase Hierbei kommt es zur Lösung der Plazenten. Die Welpen machen sich langsam auf den Weg. Zu den äußerlich sichtbaren Zeichen kann man Bauchpressen sehen und Verhärtungen des Unterbauches deutlich spüren. Die meisten Hündinnen legen sich seitlich zur Seite kurz bevor der Welpe geboren wird. Dabei steigt die Herzfrequenz an und die Hündinnen beginnen zu hecheln. Fühlt man das der Welpe z.B etwas größer ist als gedacht kann man der Hündinnen durch einige Tricks helfen. Sie hinstellen, damit man sich die Erdanziehungskraft zu nutzen machen kann. Die Scheide der Hündin etwas helfen sich zu weiten z.B Gleitmittel, homöopathische Mittel etc. Kann man den Welpen greifen kann man mit den Kontraktionen den Welpen leicht nach unten zum Unterbauch der Hündin ziehen. Doch bevor der erste Welpe geboren wird mind. eine Vorblase sich auf den Weg machen. Manchmal zerplatzen sie bereits auf den Weg nach draußen (Flüssigkeit tritt aus) und manchmal kann man sie durch eröffnen entfernen. Sie hat die Funktion den Geburtsweg geschmeidig zu machen und zu desinfizieren. Vorblasen sind deutlich von der Fruchtblase der Welpen zu unterscheiden. Wenn der erste Welpe mit seiner intakten Fruchtblase auf die Welt kommt. Wird dieser von der Mutterhündin liebevoll geleckt, ausgepackt und abgenabelt. Hierbei kann man den Hündinnen helfen und sie unterstützen. Vor allem bei Erstlingshündinnen ist es ratsam bei den ersten Welpen etwas Hilfe zu leisten. Denn diese können etwas ruppig an der Nabelschnur reißen, dies kann zu einem Bauchnabelbruch führen oder bei zu kurzem abnabeln eine offene Bauchdecke verursachen. Die Mehrzahl der Welpen werden in Vorderendlage geboren (Kopf zuerst) und nur 40% laut Studien in der Hinterendlage (Popo zuerst). Beides stellt für die weitere Geburt keine Probleme dar. Nach der Geburt des ersten Welpen kann er vaginale Ausfluss eine grünliche Farbe annehmen. Dies entsteht durch die Ablösung der Plazenta und das Freiwerden von Abbauprodukten. WICHTIG: Hat die Hündin vor einem geborenen Welpen diesen Ausfluss muss sofort ein Tierarzt hinzugezogen werden – hierbei besteht Gefahr für Mutter und Welpen!
Die Dauer der Geburt richtet sich nach der Anzahl der Welpen, körperliche Kondition der Mutterhündin und der Verteilung der Welpen in den Gebärmutterhörnern. Hierbei sollte eine Geburt mit normaler Fruchtstärke keine 24 Stunden überschreiten. Hündinnen sollten bei Wehen (Pressen) innerhalb 2 Stunden den Welpen geboren haben, sonst geht man von einer Geburtsstörung aus. Dies kann z.B durch vorzeitiges Platzen der Frucht oder einem toten oder zu schweren Welpen ausgelöst werden. Bei großen Würfen wird die Hündin zwischen den Welpen Pausen einlegen um wieder Kräfte zu sammeln und die bereits geborenen Welpen zu versorgen. Jedoch haben Studien ergeben, dass die Welpen 2 + in einem Intervall von ca. 30min geboren werden. Gegen Ende werden die Abstände etwas länger. Da die Welpen auch erst einmal in ihre Geburtsposition geleitet werden müssen. Hündinnen sollten unbedingt die Nachgeburten fressen. Da diese sie mit Energie und weiteren Hormonen versorgen. Durch das Hormon Oxytozin werden weitere Wehen angeregt. 3. Nachgeburtsphase In der Regel wird die Nachgeburt innerhalb 15 min nach der Geburt des Welpen ausgestoßen und verzehrt. Die letzte Nachgeburt sollte 2 Stunden nach der Geburt des letzten Welpen abgestoßen worden sein. Hierbei gilt es die Nachgeburten auf Vollständigkeit zu untersuchen und die fehlenden zu zählen. Das verzerren der Nachgeburten kann bei einigen Hündinnen zu einem grünlichen Durchfall führen – dies geschieht öfter bei größeren Würfen. Sollte Nachgeburten in der Mutterhündin verbleiben benötig Sie Medikamente, damit Sie keine bakterielle Entzündung bekommt.
Ich hoffe ich konnte euch mit einfachen Worten den Ablauf einer Geburt etwas näherbringen. Bei weiteren Fragen ruhig eine Nachricht zukommen lassen.
Copyright Angela Hartmann Weimaraner of royal Diamonds
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